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„Robotik-Ausbildung dringt immer tiefer in die Bildungssysteme vor“

Sie geben den Startschuss für so manche Robotik-Karriere: Frank Zimmermann und seine Kolleginnen und Kollegen gestalten das KUKA Roboter-Portfolio für externe Bildungseinrichtungen – und bieten Einrichtungen so die Möglichkeit, Robotik im Unterricht oder in der Ausbildung lehren zu können.


Teresa Fischer
2. Juni 2021
Society
Lesezeit: 3 Min.

Interview: Neueste Trends in der Ausbildung

Als Business Development Manager Education koordiniert Frank Zimmermann die damit verbundenen Themen über fast alle KUKA Bereiche hinweg, ob Entwicklung, Engineering, Produktion, Marketing oder Customer Service. Und weil kaum ein Ausbildungsthema so stark am Puls der Zeit ist wie Robotik und neue Technologien, stehen immer neue Konzepte, Produkte und Tools auf der Agenda. Wir haben mit ihm über die neuesten Trends in der Ausbildung gesprochen – und warum Education Robotik mehr ist als ein Business.

Kannst du unseren Lesern KUKAs Aktivitäten im Bereich Aus- und Weiterbildung kurz umfassen?

Frank Zimmermann:  Ausbildungseinrichtungen sehen wir als verlängerte Werkbank unseres KUKA College. Unser Ziel ist es, dass externe Ausbildungseinrichtungen im Bereich KUKA Robotik ausbilden können, so wie die Nutzer es benötigen. Dazu bieten wir für Einsteiger vorgefertigte Ausbildungs-stationen im Paket mit Schulungsunterlagen und gegebenenfalls Schulungen für die Ausbilder. Abgerundet werden kann das Ganze auch mit einer entsprechenden Simulationssoftware, quasi „Plug and Play“. Für fortgeschrittene Nutzer – im Speziellen für Anwendungstechniker und Forscher – bieten wir individuell geschnürte Komponenten aus unserem kompletten Portfolio zur eigenen Integration. Darüber hinaus unterstützen wir bei Events im Bereich Ausbildung mit Demo-Equipment und Infoständen.

KUKA Produkte und Lösungen sind normalerweise eher in Industriehallen als in Lehrräumen zu finden. Warum ist KUKA im Bereich Education aktiv?

Frank Zimmermann:  Duale Ausbildungssysteme sind sehr praxislastig. Daher gibt es zahlreiche Ausbildungseinrichtungen, die Labore mit sehr industriegetreuem Equipment ausstatten, um möglichst praxisnah auszubilden. Im Education Segment ist unser Geschäft vor allem strategisch zu sehen. Wir möchten die Kunden und User von morgen schon heute mit unserer Technologie in Berührung bringen, in einem frühen Stadium bereits auf KUKA aufmerksam und mit uns vertraut machen.

Gibt es Trends und Entwicklungen, die du beobachtest? Wie haben sich der Markt und die Anforderungen verändert?

Frank Zimmermann:  Das Thema Industrie 4.0 war ein wichtiger Anstoß. Ganz generell hat Robotik dadurch einen richtigen Hype erfahren. Damit war Robotik nicht länger ein Nischengebiet, sondern hat sich in alle Industriesegmente weit verbreitet – und drang dadurch natürlich auch in die Ausbildung vor. Derzeit beeinflusst Digitalisierung stark die aktuelle Entwicklung, mit Aspekten wie Remote-Training oder die Nutzung von Virtual Reality. Die Coronavirus-Pandemie hat den digitalen Wandel und die digitale Ausbildung noch einmal stärker vorangetrieben.

Für welchen Zweck setzen Schulen und Unis das Education-Angebot von KUKA ein? Ist es einfach nur für Robotik Grundlagen, oder sollen zukunftsträchtige Projekte realisiert werden?

Frank Zimmermann: Ganz klar im Fokus steht die Grundlagenausbildung in der Breite, für Berufe wie Bediener oder Programmierer. Darüber hinaus lässt sich das Angebot natürlich auch noch vertiefen. Dann geht es vor allem um Themen wie Anwendungstechnik oder um die Erforschung neuer Einsatzmöglichkeiten in der Industrie. In den letzten Jahren sehen wir auch zunehmend Education-Angebote für den Bereich Servicerobotik. Generell dringt Robotik-Ausbildung immer tiefer in die Bildungssysteme vor. In Zukunft wird nicht nur klassisch die Berufsausbildung unsere Zielgruppe sein, sondern bereits in einem früheren Stadium auch die Sekundarstufe. Wirklich eine interessante Entwicklung.

Was war das spannendste Projekt, das du bisher betreut hast?

Frank Zimmermann:  Das ist schwer zu beantworten – wir haben das Glück, vielschichtige und spannende Projekte zu betreuen, wie Lernfabriken oder Edu-Bots-Konzepte wie dem Education Robot System von OrangeApps. Ein spannendes Projekt war unsere Arbeit für ein hochmodernes Roboter-Trainingszentrum in Irland. Das zählt zu den größten Berufsbildungs-einrichtung dieser Art in Europa. Für das Zentrum hat KUKA über 30 Roboter geliefert, darunter kollaborative Roboter und verschiedene Roboterzellen. Zum Beispiel für die Grundlagenausbildung die sogenannten ready2_educate Trainingszellen für den Einstieg in die Robotik, aber auch Zellen für spezielle Weiterbildungen wie Prozesstechnik.

Hier schreibt:
Teresa Fischer

Spokesperson Business KUKA 


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