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IWKA Bilanzpressekonferenz zum Geschäftsjahr 2006

Das Jahr 2006 war für den IWKA Konzern ein entscheidendes Jahr

29. März 2007


  • Auftragseingänge und Umsatzerlöse übertreffen Vorjahr
  • EBIT deutlich positiv (Continuing Operations)
  • Verschuldung entscheidend gesenkt
  • Positiver Ausblick für 2007 

 

Die Zeit der Restrukturierung des Unternehmens mit weit reichenden Desinvestitionen ist beendet. Der IWKA Konzern hat sich von einer Reihe von Gesellschaften getrennt und damit den Blick für das Wesentliche geschärft.

Die Veränderungen beginnen Schritt für Schritt zu greifen. Mit dem operativen Geschäft ging es bergauf, Auftragseingänge und Umsatzerlöse haben 2006 kräftig zugelegt. Zwar fällt das Ergebnis nach Steuern ein weiteres Mal negativ aus; rund 80 Millionen EUR Belastungen aus dem Verkauf von Gesellschaften schlagen hier zu Buche. Gerhard Wiedemann, Vorstandsvorsitzender der IWKA hierzu: "Aber ich darf Ihnen versichern: Dieser Konzern steht jetzt auf stärkeren Beinen. Er hat seine Nettoverschuldung deutlich zurückgeführt und verfügt über ein beeindruckendes Entwicklungspotenzial."

Die Auftragseingänge der fortgeführten Geschäfte (Continuing Operations) lagen 2006 mit 1.619,8 Mio. EUR um 10,4 Prozent über denen des Vorjahres 2005. Der Auftragsbestand Ende 2006 ließ mit 668,5 Millionen EUR den Vorjahreswert von 609,1 Millionen EUR hinter sich. An der positiven Geschäftsentwicklung haben alle drei Geschäftsbereiche ihren Anteil.

Die Umsatzerlöse der Continuing Operations von 1.566,0 Millionen EUR übertrafen die des Vorjahres (1.435,9 Millionen EUR) um 9,1 Prozent. Dieses Umsatzwachstum war von der aufwärts gerichteten Geschäftsentwicklung in allen drei Geschäftsbereichen getragen. Deren Zuwächse lagen zwischen 4 und 15 Prozent.

Das steigende Geschäftsvolumen führte zu höheren Ergebnisbeiträgen aller Geschäftsbereiche. Auf Grund der verbesserten Kostenstrukturen und der eingeleiteten Maßnahmen zur Verschlankung der Overheads kann der IWKA Konzern in 2006 ein deutlich positives operatives Ergebnis vorweisen. Unsere Unternehmen erwirtschafteten ein EBIT in Höhe von 33,7 Millionen EUR, während das Jahr 2005 noch mit -42,9 Millionen EUR abschloss. Die Umsatzrendite erreichte 2,2 Prozent ? hier sehen wir allerdings noch Verbesserungsbedarf und -potenzial.

Das Jahr 2006 war stark geprägt durch die weitere Bereinigung des Portfolios, die im Jahresverlauf abgeschlossen werden konnte. 2006 wurden Gesellschaften wie zum Beispiel

  • die Boehringer- Gruppe
  • die ARO- Gruppe
  • die J.W. Froehlich- Gruppe
  • die Bopp & Reuther Sicherheits-und Regelarmaturen Gruppe veräußert.

 

Die Veräußerung der Gesellschaften und Gruppen verursachte Buchverluste in Höhe von 68,7 Millionen EUR. Einschließlich operativer Verluste dieser Gesellschaften von 11,5 Millionen EUR lag das Ergebnis der Discontinued Operations 2006 bei -80,2 Millionen EUR (Vorjahr: -88,5 Millionen EUR).

Daraus ergibt sich für das Geschäftsjahr 2006 ein Ergebnis des IWKA Konzerns nach Steuern von -69,4 Millionen EUR.

Der Cash flow des IWKA Konzerns war 2006 mit 52,2 Millionen EUR deutlich positiv (Vorjahr -49,4 Millionen EUR). Trotz größerer Buchverluste sind Liquiditätszuflüsse aus dem Verkauf von Gesellschaften und ein positiver, operativer Cash flow aus dem laufenden Geschäft zu verzeichnen gewesen.

Damit konnten wir erfreulicherweise die Nettoverschuldung des Konzerns gegenüber dem Jahresende 2005 um 92,0 Millionen EUR auf 83,9 Millionen EUR reduzieren, und damit also halbieren.
Allerdings verringerte sich das Eigenkapital infolge des Jahresfehlbetrags von 69,4 Millionen EUR auf 126,7 Millionen EUR. Die Eigenkapitalquote, also das Verhältnis des Eigenkapitals zur Bilanzsumme, blieb zum 31.12.2006 bei unbefriedigenden 11,8 Prozent (Vorjahr: 12,2 Prozent).

Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) war wieder positiv; es lag bei 10,1 Prozent. Dabei erreichte der ROCE des Geschäftsbereichs Robotertechnik mit 24,3 Prozent bereits ein bemerkenswertes Niveau. Die Geschäftsbereiche Verpackungstechnik sowie Anlagen- und Systemtechnik lagen mit 11,8 Prozent bzw. mit 9,7 Prozent noch unter diesem Wert.

Am 27.03.2007 konnte IWKA mitteilen, dass Vorstand und Aufsichtsrat entschieden haben, die Verpackungstechnik zu veräußern. Eine besonders kritisch abzuwägende Bestandsaufnahme des aktuellen Status des Konzerns ergab, dass ein Verbleib des Geschäftsbereiches Verpackungstechnik den Konzern weder operativ-strategisch noch finanztechnisch wesentlich voranbringen wird. Vielmehr bedarf der Verpackungsbereich eigenständiger Maßnahmen zur weiteren Stärkung seiner Wettbewerbsfähigkeit.

Zum 31.12.2006 beschäftigte der IWKA Konzern 8.123 Mitarbeiter; 7.939 Beschäftigte waren es ein Jahr zuvor gewesen. Dem Abbau der Belegschaft durch Personalstrukturmaßnahmen standen die Neuaufnahmen von Gesellschaften in den Konsolidierungskreis sowie der Anlauf des Betreibermodells in Toledo/ USA gegenüber. Die Belegschaft setzte sich aus 3.066 gewerblichen und 4.806 angestellten Mitarbeitern sowie 251 Auszubildenden zusammen. 54 Prozent der Mitarbeiter sind in Deutschland tätig, 18 Prozent in Nordamerika und 21 Prozent in den übrigen Ländern Europas (ohne Deutschland).

Entwicklung in den Geschäftsbereichen

Der Geschäftsbereich Anlagen- und Systemtechnik hat sein Geschäftsvolumen ausgeweitet. Dieser Bereich bleibt kompetenter Partner für die Automobilindustrie, entwickelt aber zunehmend Kompetenzen in ergänzenden Anwendungsgebieten. Um 7,7 Prozent konnten die Auftragseingänge im Geschäftsjahr 2006 gesteigert werden; sie betrugen in 2006 847,8 Millionen EUR (2005: 786,9 Millionen EUR). Die Umsatzerlöse erreichten 832,8 Millionen EUR und lagen damit um 7,8 Prozent über denen des Vorjahres (772,5 Millionen EUR). Der Ergebnisbeitrag des Geschäftsbereichs Anlagen- und Systemtechnik erreichte 9,8 Millionen EUR (Vorjahr: -14,5 Millionen EUR). Hier waren allerdings außerordentliche Aufwendungen und Anlaufkosten für unser Betreibermodell in den USA zu verkraften.

Die 2005 eingeleiteten und Anfang 2006 abgeschlossenen Restrukturierungsmaßnahmen trugen im Geschäftsbereich Robotertechnik ebenso zur weiteren Verbesserung der Ertragslage bei wie die erfreuliche Entwicklung der Auftragseingänge. In 2006 konnte der Geschäftsbereich seine Auftragseingänge gegenüber dem Vorjahr um 13,0 Prozent auf 382,3 Millionen EUR (Vorjahr: 338,4 Millionen EUR) steigern. Der positive Geschäftsverlauf ist zunehmenden Bestellungen der Allgemeinen Industrie ebenso zu verdanken wie zahlreichen Neuaufträgen von Automobilherstellern. So übertrafen auch die Umsatzerlöse den Vorjahreswert um 15,4 Prozent. 2005 waren es noch 323,6 Millionen EUR, während im Geschäftsjahr 2006 373,3 Millionen EUR erzielt wurden. Das steigende Geschäftsvolumen führte zu höheren Ergebnisbeiträgen (EBIT) aller Geschäftsbereiche. Der Geschäftsbereich Roboter leistete dabei mit 22,4 Millionen EUR (Vorjahr: -22,8 Millionen EUR) den größten Beitrag.

IWKA Verpackungstechnik entwickelte sich 2006 ebenfalls positiv. Gegenüber 2005 verbesserten sich die Auftragseingänge um 12,5 Prozent auf 436,0 Millionen EUR (2005: 387,6 Millionen EUR). Die Umsatzerlöse legten zum 31.12.2006 auf 403,9 Millionen EUR zu. Sie lagen damit um 4,1 Prozent über denen des Vorjahres (387,9 Millionen EUR). Die Verpackungstechnik erwirtschaftete 2006 ein Betriebsergebnis in Höhe von 17,3 Millionen EUR (Vorjahr: 7,3 Millionen EUR).

Ausblick

Unsere Ziele für das Jahr 2007 sind:

  • Wir erwarten einen deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses (EBIT). Das Geschäftsjahr 2006 schloss mit einem EBIT von 33,7 Mio. EUR ab; hier streben wir eine deutliche Verbesserung um ca. 50 Prozent im Jahr 2007 an. Das EBIT 2006 beinhaltet selbstverständlich ebenso wie unsere Zielzahl noch den Ergebnisbeitrag aus der Verpackungstechnik. Bereinigte Zielwerte werden wir nach dem rechtlichen Vollzug des Verkaufs vorstellen.
  • Aus dem Verkauf der Verpackungstechnik erwarten wir ein signifikant positives Ergebnis aus Discontinued Operations von rund 50 Millionen EUR. Die Eigenkapitalquote wird sich auf deutlich über 20 Prozent verbessern.
  • Das heißt, dass wir für das Jahr 2007 von einem signifikanten positiven Ergebnis nach Steuern für den Gesamtkonzern ausgehen können. Damit werden wir mit dem Geschäftsjahr 2007 die Jahre signifikanten Verlustes und Kapitalverzehrs im IWKA Konzern deutlich hinter uns lassen.