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MindBot

Das Förderprojekt MindBot zielt darauf ab, im Kontext der Mensch-Roboter-Kollaboration in der Industrie 4.0 die Zusammenarbeit für den Menschen angenehmer zu gestalten.


Roboter zur Förderung der psychischen Gesundheit

Cobots sind Roboter, die sich Arbeitsräume und Aufgaben mit Menschen teilen. Sie sind unabhängige Arbeitskollegen, die interaktiv arbeiten und im Idealfall lernen können. Allerdings ist unklar, welche Folgen der Einsatz von Robotern auf die Motivation und das Wohlbefinden der Arbeiter hat. Welche sozialen Herausforderungen warten auf die Welt der kleinen und mittleren Unternehmen? Wie können Unternehmen sicherstellen, dass der Mensch auch aus Sicht der psychischen Gesundheit geschützt wird?

Aus diesen Fragen heraus ist die Idee für das Förderprojekt „MindBot - Förderung der psychischen Gesundheit von Cobot-Arbeitern im Rahmen von Industrie 4.0" entstanden. Die Automatisierung von Arbeitsschritten mit einem Cobot führt zu einer veränderten Arbeitsaufgabe des Werkers und somit auch zu einer veränderten psychischen Belastung, oft im Rahmen von Unter- oder Überforderung. Zur Erfassung des Zustands des Werkers trägt dieser eine Smartwatch, die die mentale und physische Belastung und Entlastung messen kann. Der MindBot ist ein kollaborativer Roboter, der sich Dank der Daten der Smartwatch dem Anspannungslevel dieses Arbeiters bewusst wird und daraufhin sein Verhalten so anpasst, dass sich der Mensch wieder wohler fühlt.

Im Mittelpunkt des Projekts stehen somit die Förderung der psychischen Gesundheit der Arbeiter und die Entwicklung von Technologien, die in der Lage sind, angemessen auf negative Stresserfahrungen zu reagieren. Das Endergebnis des Projekts wird ein Add-On für den KUKA LBR iiwa sein, der dem Arbeiter hilft zu verstehen, wann es Zeit ist, auf Grund von Erschöpfung eine Pause einzulegen oder auch wenn zum Beispiel die Aufmerksamkeit und Konzentration sinkt. An der Forschung werden auch Personen als Projektberater beteiligt sein, die von einer Autismus-Spektrum-Störung betroffen sind: MindBot erwartet von ihnen einen wichtigen Beitrag, um zu verstehen, wie man ihre Arbeitskraft in der Industrie 4.0 besser nutzen kann, wenn sie mit neuen Robotertechnologien zusammenarbeiten dürfen.

 

Europäische Partner aus Forschung und Industrie

Die Forschungsgruppe besteht aus unterschiedlichen Partnern mit spezifischen Fähigkeiten in den Bereichen Psychologie, Unternehmensorganisation, Rehabilitation, Mensch-Roboter Bedienerschnittstelle, künstliche Intelligenz sowie tragbare Sensoren.

Neben dem Koordinator IRCCS Medea sind die Partner die italienische Universität Mailand, der italienische Nationale Forschungsrat (Institut für intelligente industrielle Systeme und Technologien für die fortgeschrittene Fertigung, STIIMA), das belgische Unternehmen Biorics NV, das deutsche Forschungszentrum für künstliche Intelligenz DFKI, die kroatische Universität Rijeka, der deutsche Roboterhersteller KUKA, die deutsche Universität Augsburg und das kroatische Arbeitsministerium.

Das Team von MindBot.

Der multidisziplinäre Ansatz ermöglicht die Erforschung der technologischen, relationalen und organisatorischen Aspekte der Arbeit unter Verwendung subjektiver und objektiver Indikatoren (wie Selbstbewertungsmaßnahmen und Sensoren) und führt zur Identifizierung von Schutz- und Risikofaktoren für die psychische Gesundheit während der Mensch-Roboter Interaktion.

Die wichtigsten erwarteten Ergebnisse werden drei Aspekte betreffen: 

  1. Die Definition von organisatorischen Richtlinien für die Gestaltung einer Produktionsumgebung auf der Grundlage eines Cobots, der in der Lage ist, die psychische Gesundheit der Arbeitnehmer zu fördern.
  2. Die Entwicklung technischer Indikationen für die Gestaltung eines "psychisch-gesundheitsfreundlichen" Cobots und die Realisierung des MindBot-Prototyps. 
  3. Die Definition eines Beschäftigungsmodells für Menschen, bei denen eine Autismus-Spektrum-Störung diagnostiziert wurde und die in kleinen und mittleren Produktionsunternehmen arbeiten, die Cobots einsetzen.

 

Erfahren Sie mehr über das Förderprojekt MindBot.