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KUKA Stellungnahme zum Antrag von Grenzebach auf Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung

Die Grenzebach Maschinenbau GmbH, Hamlar, hat am 12. August 2009 einen Antrag auf Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung bei der KUKA AG gestellt

12. August 2009


Der Antrag nach §122 Abs.1 des Aktiengesetzes ist bei KUKA eingegangen und wird einer Prüfung auf Rechtmäßigkeit unterzogen. Unabhängig von dieser Prüfung nehmen der Vorsitzende des Aufsichtsrats und der Vorstand der KUKA AG Stellung zu den Gründen, die in dem Antrag genannt werden. 

Kostensenkungsprogramm und Finanzen

Der Vorstand hat die Auswirkungen der Wirtschaftskrise rechtzeitig erkannt (siehe KUKA Präsentation vom 04.11.2008) und sich auf Grund des hohen Auftragsbestandes im Winterhalbjahr 2008/2009 auf die Reduktion von Risiken und das Cashmanagement konzentriert. Am 12. März 2009 wurde ein umfassendes Kostensenkungsprogramm veröffentlicht und die erste Stufe danach  konsequent umgesetzt. Die zweite Stufe des Programms wurde am 12. Mai 2009 eingeführt. Gleichzeitig konnte die Nettoverschuldung des KUKA Konzerns vom 30. September 2008 bis zum 30. Juni 2009 trotz rückläufiger Aufträge auf Grund der allgemeinen Wirtschaftskrise stabil gehalten werden. KUKA hat außerdem bereits im 4. Quartal 2008 das Gespräch mit den finanzierenden Banken zur anstehenden Verlängerung des Konsortialkredites aufgenommen. Die Verhandlungen zur Verlängerung dieses Kredites, der Ende 2010 ausläuft, verlaufen konstruktiv. Deshalb sind wir zuversichtlich, bis Ende 2009 eine Verlängerung vereinbaren zu können.

Wie im Quartalsbericht zum 1. Halbjahr 2009 berichtet, hat sich die KUKA Aktie parallel zu vergleichbaren Maschinenbauunternehmen in Deutschland entwickelt. Seit Juli 2009 war die Entwicklung der KUKA Aktie jedoch gegenüber dem Markt unterdurchschnittlich, im Wesentlichen getrieben von negativen Meldungen und Gerüchten gegenüber KUKA und dem Vorstand.

Strategische Ausrichtung des Konzerns

Die Strategie des KUKA Konzerns zum „Ausbau der General Industry“ und zur „Absicherung Automotive“ wird weiterhin konsequent verfolgt und hat im 1. Halbjahr 2009 zu einem Anstieg des Anteils General Industry am Gesamtumsatz des KUKA Konzerns von 24 Prozent (1. Halbjahr 2008) auf 29 Prozent (1. Halbjahr 2009) geführt. Der Vorstand ist sich außerdem mit der Grenzebach Maschinenbau GmbH über wichtige Grundzüge der Strategie (siehe gemeinsame Pressemitteilung Grenzebach/KUKA vom 27.03.2009) und über den Ausbau des Wachstumsgeschäftsfeldes Medizintechnik einig. Beispielsweise konnte im 1. Halbjahr 2009  bereits ein großer Medizintechnikauftrag gewonnen werden.
Führungspersonal KUKA Roboter GmbHDer Vorstand hat sich am 4. Februar 2009 von den Mitgliedern der Geschäftsführung der KUKA Roboter GmbH Bernd Liepert (Vorsitzender) und Martin Sträb auf Grund von Compliance-Verstößen getrennt. Außerdem ermittelt die Staatsanwaltschaft Augsburg in dieser Angelegenheit. Der Weggang des kaufmännischen Geschäftsführers Stephan Schulak ist eine Eigenkündigung. Diese Position wurde intern besetzt. Gleichzeitig hat der Vorstand die Position des Vorsitzenden der Geschäftsführung zum 1. September 2009 neu besetzt.

Zusammenarbeit

Auf der ordentlichen Hauptversammlung der KUKA AG am 29. April 2009 sind zwei Vertreter der Grenzebach Maschinenbau GmbH neu in den Aufsichtsrat gewählt worden. Aufsichtsrat und Vorstand wurden auf dieser Hauptversammlung mit jeweils mehr als 99 Prozent entlastet. In den Aufsichtsratssitzungen hat es im laufenden Jahr keine Beschwerden über die Amtsführung des Vorsitzenden gegeben. In einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am 20. Juli 2009 wurde dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats durch die Mitglieder des Gremiums einstimmig und uneingeschränkt das Vertrauen ausgesprochen (vgl. KUKA Pressemitteilung vom 20.07.2009). In beiden Abstimmungen hat die Grenzebach GmbH dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und den Vorständen aktiv ihre Zustimmung gegeben. Deshalb erstaunt der kurze Zeitraum zwischen der Erteilung des Vertrauens am 20. Juli 2009 und dem Antrag auf Einberufung der außerordentlichen Hauptversammlung am 12. August 2009.

Der Aufsichtsratsvorsitzende und der Vorstand finden es befremdlich, dass ein Investor mit weniger als 30 Prozent in derartig massiver Form die Kontrolle über einen Konzern beansprucht, ohne den anderen Aktionären ein Übernahmeangebot zu machen.

Der Aufsichtsratsvorsitzende und der Vorstand sehen den Vertrauensentzug aus den dargelegten Gründen als nicht gerechtfertigt an. Vielmehr streben sie weiterhin eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Grenzebach Maschinenbau GmbH zum Wohle des Unternehmens an.