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IoT-Trends: Vom Hype zum integralen Bestandteil moderner Unternehmen?
Mit der Abkündigung von Diensten und Plattformen wie IBM Watson IoT und SAP Leonardo hat sich der IoT-Markt im vergangenen Jahr konsolidiert. Hat das IoT seinen Zenit also bereits überschritten? Oder müssen die Unternehmen ihren Horizont erweitern, um IoT in eine nachhaltig profitable Lösung zu überführen? Stefan Hudelmaier, Director of Cloud Architecture & Innovation bei Device Insight, gibt Antworten auf die wichtigsten IoT-Trends in diesem Zusammenhang.
Gastautor
23. Oktober 2024
Imagine
Lesezeit: 2 Min.
Von Alexandra Luchtai
Stefan, hat das IoT seinen Zenit als wegweisende, komplexe Technologie überschritten und ist inzwischen eine „Commodity“, also Standardware?
Stefan Hudelmaier: “IoT ist mehr als ein Hype. Es ist ein Werkzeug, das Anwendungsfälle unterstützt, business-relevante Probleme bewältigt und dadurch Mehrwert schafft. Verschiedene IoT-Trends prägen den Markt. In der Frühphase des IoT wurde – häufig ohne konkreten Anwendungsfall – viel experimentiert. Wie bei vielen neuen Technologien kristallisierte sich erst mit der Zeit heraus, dass nicht alles, was technisch möglich ist, auch wirtschaftlich zielführend ist. Oft stellte sich der kommerzielle Erfolg dieser frühen Lösungen nicht im erhofften Maß ein. Eine ähnliche Situation beobachten wir heute übrigens bei Künstlicher Intelligenz.”
Was sind typische Probleme, die viele Unternehmen mit ihren IoT-Lösungen haben und welche IoT-Trends gehen damit einher?
Stefan Hudelmaier: “Früher setzten die Unternehmen auf die Expertise von externen Dienstleistern, heute haben sie erkannt, dass der Aufbau eigener Ressourcen vielversprechender ist. Dies ist einer der deutlichsten IoT-Trends des letzten Jahres. Aber die eigene Softwareentwicklung bringt auch Herausforderungen mit sich: Viele Unternehmen haben Mühe, gute Entwickler zu finden und zu halten. Das gilt besonders für Mittelständler, die häufig nicht in bester City-Lage anzutreffen sind, sondern in der Peripherie um Talente kämpfen müssen.
Problematisch sind auch IoT-Plattformen, die während der Hype-Phase eingeführt wurden und die sich später als ineffizient, instabil oder nicht skalierbar genug entpuppten. Die Folgen sind hohe operative Kosten, unzuverlässige Systeme und hohe Aufwände für den Betrieb und die Wartung der Plattformen, die die Ressourcen von Entwicklern binden. Das fällt besonders ins Gewicht, wenn der Betrieb von Infrastruktur und Anwendungen zeitintensiv ist, weil auf Infrastructure as a Service (IaaS) gesetzt wurde.
Zudem sind viele ältere Plattformen nicht modular aufgebaut, weswegen ihnen für neue Funktionen und Erweiterungen die nötige Flexibilität fehlt. All das kann sich negativ auf das gesamte Unternehmen auswirken. Wir müssen uns im Klaren darüber sein, dass IoT inzwischen Bestandteil vieler Produkte ist. Eine instabile IoT-Architektur oder ein instabiler digitaler Teil eines größeren Produkts verringern den Wert der gesamten Lösung. Am Ende schlägt sich das in sinkender Kundenzufriedenheit oder gar Schädigung des Rufs nieder. Hohe Betriebs-, Entwicklungs- und Sicherheitskosten binden Ressourcen, die Unternehmen besser in der Entwicklung und Verbesserung von Produkten investieren könnten.”
Das IoT bleibt eine wegweisende Technologie, die allmählich erwachsen wird und sich an veränderte Anforderungen anpassen muss. IoT-Trends lassen sich durch eine strategische Planung und die Nutzung passender Cloud-Dienste effizient und kostengünstig in den digitalen Diensten abbilden.
Wie kann ein Unternehmen gegensteuern, wenn die IoT-Lösung nicht effizient genug ist oder schlichtweg zu teuer?
Stefan Hudelmaier: “Zunächst gilt: Erkenntnis ist der erste Weg zur Besserung. Nur wenn Unternehmen ihre Lösung konsequent auf den Prüfstand stellen und die richtigen Schlüsse ziehen, können sie eine echte Verbesserung erreichen. Am Anfang jeder Evaluierung steht die Frage, ob die genutzte IoT-Lösung einen Mehrwert schafft. Ist das nicht der Fall, sollte auch die Überlegung, ob der gewählte Digitalisierungsansatz für das Unternehmen überhaupt der richtige ist, kein Tabu sein. Gibt es aber einen klaren Anwendungsfall oder wird dieser mit einiger Wahrscheinlichkeit in absehbarer Zeit erzielt, müssen alle Elemente – von Werkzeugen über Dienste bis hin zu den Prozessen und Kosten – auf den Prüfstand. Einige Fragen helfen dabei: Konzentrieren wir uns auf die wichtigsten Knackpunkte? Verfügen wir über genügend interne Expertise für eine Migration zu einer State-of-the-Art-Lösung? Was entlastet unsere Entwickler und senkt die Betriebskosten?
Externe Kompetenz kann bei dieser Evaluierung helfen, z.B. das 5 by 5 Assessment, das wir unseren Kunden anbieten und bei dem wir die aktuellen IoT-Trends berücksichtigen. Immer wieder kommen wir zu dem Ergebnis, dass eine IoT-Migration – weg von einer allumfassenden Plattform hin zu flexiblen, cloudbasierten Lösungsanwendungen – sinnvoll sein kann. Was sich komplex anhört (und daher manchmal auf Gegenwehr stößt), lässt sich mit Hilfe unseres Spezialwissens über das Angebot der Hyperscaler, das unzählige Platform as a Service (PaaS)-Dienste umfasst, meist binnen kurzer Zeit bewältigen.”
Was Stefan Hudelmaier Unternehmen rät, die mit der Abkündigung einer Plattform kämpfen und welches Fazit sich aus dem Gespräch ziehen lässt, lesen Sie im kompletten Beitrag auf dem Blog von Device Insight.
Über die Autorin
Alexandra Luchtai schreibt regelmäßig über Technologie-Innovationen, neueste Projekte und Markt-Insights rund um IoT, IIoT und jede Art von Smart Products, die von IoT-Spezialist und KUKA-Tochter Device Insight vernetzt werden.
Nachhaltigkeit gehört zu den gesellschaftlichen, sozialen und ökologischen Megathemen unserer Generation. In unseren Sustainability Insights geben wir Einblicke, wie KUKA diesen Wandel anpackt.