Tarifeinigung: KUKA stärkt Standort Augsburg mit Investitionen und schließt betriebsbedingte Kündigungen aus

Der Automatisierungsspezialist KUKA, die IG Metall und der Betriebsrat am KUKA Standort Augsburg haben sich auf ein umfassendes Zukunftspaket für den traditionsreichen Hauptsitz verständigt. Die Vereinbarung zeigt, dass kon-struktive Sozialpartnerschaft auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten tragfähige Lösungen ermöglicht.

16. Dezember 2025

Kern der Vereinbarung sind umfassende Investitionen in automatisierte Produktion und Logistik der Roboter-Sparte sowie in Zukunftstechnologien in einem hohen zweistelligen Millionen Euro-Bereich, die Stärkung von Forschung und Entwicklung sowie ein Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Juli 2029. Augsburg bleibt damit zentraler Produktionsstandort von KUKA in Europa. Gleichzeitig werden tarifliche Erhöhungen und Zusatzleistungen der Beschäftigten verschoben oder temporär gekürzt.

Christoph Schell, Vorstandsvorsitzender (CEO) der KUKA Group, betont: „Dieser Schritt ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg, KUKA als globales Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen, gerade am Heimatstandort in Augsburg. Wir haben gemeinsam mit den Sozialpartnern eine Lösung gefunden, die Investitionen in den Standort tragfähig machen. Diese Einigung zeigt, dass verantwortungsvolle Unternehmensführung und partnerschaftlicher Dialog zu Lösungen führen, die alle Seiten mittragen können.“ Der Fokus liege künftig noch konsequenter auf einer Ausrichtung der Strukturen und internen Regelungen für eine Markt- und Innovations-orientierte Unternehmenskultur.

Zudem werden Zukunftstechnologien wie Intent-Based Robotics im Mittelpunkt stehen. Darunter versteht man die Vorgabe eines Ziels - zum Beispiel die Montage eines Produktes oder die Kommissionierung von Bauteilen - ,das ein oder mehrere Roboter dann selbstständig mithilfe von KI verfolgen und ausführen. Bisher müssen dafür alle Teilschritte einzeln programmiert werden.

Carola Leitmeir, die die Verhandlungen für den KUKA Betriebsrat geleitet hat, bestätigt: „Uns ist bewusst, dass die Einschnitte für die Beschäftigten durch die Verschiebung und den Wegfall tariflicher Leistungen spürbar sind. Dennoch ist diese Vereinbarung ein starkes Signal für die Zukunftsfähigkeit des Standorts Augsburg. Es ist uns damit gelungen, den Personalabbau zu begrenzen. Zudem wird dieser durch den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen nun sozialverträglich erfolgen. Die Zusicherung des Unternehmens, dass auch außertariflich Beschäftigte und Geschäftsführer den gleichen prozentualen Beitrag leisten, war für uns eine Grundvoraussetzung.“

Kernelemente der Vereinbarung

KUKA realisiert am Standort Augsburg eine hochmoderne automatisierte Produktion und Logistik. Augsburg bleibt damit der zentrale europäische Produktionsstandort für die wichtigsten Produktlinien der Robotersparte des Konzerns. Zudem werden strategische Entwicklungsprojekte am Standort verankert, wodurch die Forschungs- und Entwicklungskapazitäten nachhaltig gestärkt werden. Dadurch wird die Rolle von Augsburg als Innovationsstandort innerhalb des KUKA Konzerns gefestigt.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem gezielten Kompetenzaufbau in Zukunftsfeldern. KUKA investiert in die Weiterentwicklung der Belegschaft unter anderem in Autonome Mobile Roboter (AMRs), Software und Künstliche Intelligenz. Zudem werden flexiblere Arbeitszeit- und Vergütungsmodelle eingeführt. Auch die Ausbildung wird gestärkt. Das Effizienzprogramm Fit4Growth wird weiter umgesetzt. Der Personalabbau erfolgt sozialverträglich. KUKA schließt betriebsbedingte Kündigungen bis zum 31. Juli 2029 aus. Ebenso werden keine weiteren Funktionsverlagerungen vorgenommen, die zu zusätzlichem Personalabbau führen würden.

Beitrag der Belegschaft zur Standortsicherung

Die Beschäftigten leisten einen substanziellen Beitrag zur Standortsicherung durch die Verschiebung von Tariferhöhungen und die temporäre Kürzung von tariflichen Einmalzahlungen. Die Außertariflichen Beschäftigten erbringen Beiträge in gleichem Umfang.

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