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Wohnen der Zukunft – mit Hilfe von Robotik und Automatisierung
Wohnraummangel, steigende Mieten und Wohnungsnot in großen Städten sind drängende globale Probleme. Die Lösung? Erfordert neue Technologien.
Teresa Scheunert
27. August 2025
Society
Lesezeit: 4 Min.
Bezahlbarer Wohnraum, möglichst nachhaltig errichtet: das gehört zu den wichtigsten gesellschaftlichen Themen unserer Zeit und birgt sozialen Sprengstoff. Komplexe Genehmigungsverfahren, steigende Preise und eine veraltete Bauindustrie sind dabei nur drei Gründe für den immer gravierenderen Wohnraummangel in vielen Ländern.
„Die Bauindustrie hat sich in den letzten 50 Jahren kaum weiterentwickelt, auf der Baustelle ist vieles nach wie vor Handarbeit. Das stellt die Branche vor riesige Herausforderungen. Ohne eine grundlegende Transformation der Bauindustrie wird sich das drängende Problem Wohnraummangel nicht lösen lassen“, sagt Timo Heil, Chef der Anlagenbausparte von KUKA für die Regionen Europa, mittlerer Osten und Afrika.
Flexible Automatisierung – mittlerweile einsetzbar im Bauwesen
Aber wie lassen sich Häuser und Wohnungen schneller und preiswerter bauen? Serienfertigung und modulares Bauen sind hier der Schlüssel. Auf den ersten Blick kein neues Konzept – aber kombiniert mit Automatisierung und Digitalisierung kann diese neue Art des Bauens die Branche revolutionieren.
„Der automatisierte Hausbau verlagert die Baustelle größtenteils in die Fabrik – am Fließband entstehen mit Hilfe von Robotik hochautomatisiert und digitalisiert ganze Wohnungselemente, die auf der Baustelle nur noch zusammengesetzt werden müssen“, erklärt Timo Heil das innovative Konzept, das erst durch die rapide technologische Weiterentwicklung des Automatisierungsmarktes möglich geworden ist.
Mittlerweile sind Software, Robotik und Automatisierung so flexibel einsetzbar geworden, dass wir bei KUKA unser jahrzehntelang gewachsenes Automatisierungs- und Anlagen-Know-How in das Bauwesen übertragen können. Das bietet enormes Potenzial. Und wir sprechen hier nicht von standardisierten, grauen Plattenbauten, sondern modernem Wohnraum in allen Varianten – deutlich preiswerter, effizienter und schneller errichtet.
Erste Hausbau-Fabrik in Süddeutschland
Und das Konzept vom „Wohnraum am Fließband“ ist keine Theorie mehr: Im baden-württembergischen Richen steht mittlerweile die erste Hausbau-Fabrik der Firma GROPYUS. In der hochautomatisierten Produktionsanlage von KUKA fertigen 50 KUKA Roboter auf zwei Produktionslinien mit digital gesteuerten Prozessen und über 120 eigens entwickelten Roboterwerkzeugen Wand- und Deckenelemente. Das Ziel: eine kosteneffiziente, umweltfreundliche und vollständig digital gesteuerte Bauweise.
Blick in die hochmoderne Hausbau-Fabrik von Gropyus
GROPYUS entwickelt und produziert in der Smart Factory in Richen mehrgeschossige, nachhaltige Mehrfamilienhäuser in Holzbauweise in industriellem Maßstab. Diese werden vollständig digital geplant, hochautomatisiert gefertigt und anschließend auf den Baustellen teils automatisiert montiert.
Eine innovative End-to-End-Digitalisierung optimiert den gesamten Bauprozess – von der Planung über die Produktion und dem Bau bis hin zum Gebäudebetrieb. Dadurch reduziert GROPYUS die Bauzeit im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise um bis zu 50 Prozent.
In der neuen Hausbau-Fabrik können jährlich rund 3.500 Wohnungen beziehungsweise eine Bruttogeschossfläche von 250.000 qm realisiert werden. Ein echter Meilenstein hin zum Bauen der Zukunft, nachhaltig und effizient – dank des Einsatzes von Automatisierung und Robotik.
Innovation im Überblick: So funktioniert der automatisierte modulare Hausbau