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Ehrenamt auf vier Pfoten: Als Rettungshundeführer im Einsatz

In Deutschland engagieren sich rund 29 Millionen ehrenamtlich für das Gemeinwohl und tragen so zur Stärkung demokratischer Werte bei. KUKA Mitarbeiter und Product Manager Artur Moser ist einer von ihnen. Neben seiner Affinität zu Robotern liegt ihm die ehrenamtliche Arbeit in der Rettungshundestaffel besonders am Herzen. So sieht seine Freizeit zwischen Hundetraining und Vermisstensuche aus.


Lesezeit: 3 Min.
Ocatu, Navivio und July – das sind die Namen der drei Vierbeiner, mit denen Artur Moser und seine Frau zweimal pro Woche ehrenamtlich in der Rettungshundestaffel 5-Seen-Land e.V. aktiv sind. Im gemeinnützigen Verein werden die Rettungshunde in verschiedenen Sparten ausgebildet, um vermisste Personen aufzuspüren. Der Product Manager und sein Golden Retriever Ocatu haben sich dabei auf die Flächensuche spezialisiert. Dabei durchsucht ein Rettungshund gezielt eine große Fläche, um vermisste Personen in unübersichtlichem Gelände oder in dicht bewachsenen Wäldern aufzuspüren.

Rettungshunde im Einsatz: Hilfe bei der Vermisstensuche

„Wir kommen immer dann zum Einsatz, wenn sich Personen in hilflosen Lagen befinden - und das ist viel öfter der Fall, als man denkt“, erzählt Artur Moser. „Meistens wird die Rettungshundearbeit nur bei großen Erdbeben und Großschadeneinsätzen von den Medien thematisiert.“

Artur Moser und seine Teamkolleginnen und -kollegen aus der Rettungshundestaffel werden von der Polizei alarmiert, wenn z.B. Bewohner aus Pflegeeinrichtungen oder an Demenz erkrankte Personen nicht eigenständig zurückfinden, Spaziergänger sich im Wald verirren oder Kinder- und Jugendliche nicht mehr nach Hause kommen. Bei bis zu 30 Einsätzen im Jahr unterstützen die Mensch-Hunde-Teams zu jeder Tages- und Nachtzeit sowie rein ehrenamtlich die Vermisstensuche der Polizei.

Golden Retriever Ocatu bei einer Abseilübung mit der Feuerwehr und seinem Rettungshundeführer Artur Moser.  © Artur Moser

Trainieren für die Zulassung zum Rettungshund

Die Arbeit in der Rettungshundestaffel bedeutet für Artur Moser viele hundert ehrenamtliche Arbeitsstunden im Jahr. Denn bevor er mit Ocatu bei Einsätzen teilnehmen darf, müssen sie gemeinsam verschiedene Praxis- und Theorieprüfungen abschließen. Hierbei geht es beispielsweise darum, ein 50.000 m² großes Suchgebiet, in dem sich ein bis drei Personen verstecken, in 30 Minuten abzusuchen. Bei der Flächensuche arbeiten die Hunde ohne Leine und nehmen über den sogenannten Hochwind menschliche Witterungen auf mehrere Hundert Meter Entfernung wahr. Hat der Hund die vermisste Person gefunden, zeigt er dies seinem Hundeführer durch anhaltendes Bellen an.

Insgesamt dauert die Ausbildung bis zum einsatzbereiten Rettungshund etwa zwei bis drei Jahre. Auch die Hundeführer absolvieren in dieser Zeit verschiedene Aus- und Weiterbildungen. Dazu gehört unter anderem der Umgang mit Karte, Kompass und GPS, Funk, Einsatztaktik, Kynologie sowie nicht zuletzt eine Erste-Hilfe Ausbildung. Um die vorgeschriebene Einsatzkleidung, GPS- und Funkgeräte sowie Fort- und Weiterbildungskosten zu tragen, ist der private Verein jedoch auf die Unterstützung durch Spendengelder angewiesen.


Golden Retriver Navivo bei einer Flächeneinsatzübung. Der Hund bellt solange, bis der Hundeführer vor Ort ist. © Artur Moser

Ehrenamt mit Leidenschaft

Die vielen Stunden unbezahlte Arbeit sind es Artur Moser aber wert. Es liegt ihm nicht nur am Herzen, gemeinsame Zeit mit seinem Familienhund zu verbringen, sondern auch gleichzeitig etwas Sinnvolles für die Gesellschaft zu leisten. Neben der Leidenschaft zu Hunden, steht für den KUKAner und seinen Ocatu dabei eines im Vordergrund: Menschen in der Not zu helfen.
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