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Das MAMBO in Aktion

KUKA Roboter revolutionieren den Schiffbau: MAMBO ist das erste Boot aus dem 3D-Drucker

Auffällig blau und leicht: Das sind die Kennzeichen des MAMBO, dem ersten Boot aus Glasfasermaterial, das komplett von KR QUANTEC Robotern über 3D-Druck realisiert wurde. Damit setzt das italienische Startup Moi Composites neue Maßstäbe im Schiffbau – um einzigartig zu sein.

17. Dezember 2020


6,5 Meter lang, 2,5 Meter breit und mit 800 Kilogramm eher ein Leichtgewicht: Das „Motor Additive Manufacturing Boat“, kurz MAMBO, ist weltweit das erste Boot aus dem 3D-Drucker, das mit Hilfe von KUKA Robotern gebaut und von Expertenhand fertiggestellt wurde. Die Idee dazu stammt vom italienischen Startup Moi Composites, das für die Realisierung des Projektes mit führenden Experten der Automatisierungsbranche, etwa mit Autodesk UK, und der Schiffsindustrie zusammenarbeitete.
MAMBO aus Glasfaser
Das MAMBO-Boot, gefertigt vom KR QUANTEC.

Automatisierter 3D-Druck im Schiffbau

In der fortschrittlichen Produktionsstätte von Autodesk in Birmingham entstanden die ersten 50 Prozent des Bootes durch den Einsatz von KUKA Robotern, zum Beispiel Teile des Rumpfes. Zeitgleich druckte ein KR QUANTEC von KUKA die zweite Hälfte in Mailand. Dort wurde MAMBO letztendlich in einer Werft fertig gebaut. Dafür wurden die Einzelteile zusammengefügt und beschichtet, so dass eine „Sandwichstruktur“ ohne Teilung des Rumpfdecks entstand. Die Macher wollen durch die verschiedenen Standorte eine der Stärken des 3D-Druckes mit Industrierobotern demonstrieren: die flexible Vor-Ort-Produktion. Diese lief cloudbasiert, so dass das Team von Moi Composites jederzeit den Verlauf überwachen konnte.
KR QUANTEC produziert MAMBO
Der KR QUANTEC lässt ein Boot aus dem 3D-Drucker entstehen. 

Das Glasfaserboot revolutioniert das Design im Schiffbau

Das Startup präsentierte MAMBO der Welt Anfang Oktober 2020 auf der „Boat Show“ in Genua und begeisterte die Besucher der Messe mit seinem Design: Seitenelemente, die an Wellen erinnern und eine flossenähnliche Form, die sich zum Heck zuspitzt. Gabriele Natale und Michele Tonizzo, beide Mitbegründer von Moi Composites, möchten traditionelle Bootbauer durch den innovativen 3D-Druck mit Industrierobotern ermutigen, die Vorteile der Automatisierung zu nutzen. Das spart nicht nur Zeit und Material, sondern eröffnet neue Designmöglichkeiten, die es so vorher nicht gab – etwa den besonders geformten Rumpf des Glasfaserbootes MAMBO. Der traditionelle Schiffbau ist im Vergleich zum 3D-Druck bei weitem nicht so flexibel: Roboter haben die Freiheit und Präzision, jede erdenkliche geometrische Form herzustellen, die sonst nicht realisierbar wäre.

Schicht für Schicht: So entsteht das Boot aus dem 3D-Drucker

Das italienische Start-Up Moi Composites zeigt eindrucksvoll, wie der 3D-Druck mit Industrierobotern funktioniert.

Das Glasfaserboot nimmt mit Hilfe von KUKA Gestalt an

Bei MAMBO bestehen alle Einzelteile aus Glasfaser, gedruckt in 3D mit Hilfe von Moi Composites patentiertem „Continuous Fiber Manufacturing“ (CFM). Dieser neuartige 3D-Druckprozess beginnt als dreidimensionales Modell, das per Software verarbeitet und mit Robotern wie dem KR QUANTEC realisiert wird. So kann der KR QUANTEC Endlosfasern verarbeiten, die mit duroplastischem Harz imprägniert sind.

Mit CFM lässt sich einerseits unnötiges Gewicht einsparen. Anderseits kann ein Kern gedruckt werden, der das Boot stabiler macht. Und die Technologie bietet weitere Vorteile: Echtzeit-Aushärtung, ohne dass man bestimmte Formen benötigt. Das senkt die Kosten und erhöht die Gewinnschwelle für Unternehmen selbst bei kleinen Chargen – die sich sogar voneinander unterscheiden können.

MAMBO in der Fertigung
Der KR QUANTEC von KUKA druckt Schicht für Schicht den Rumpf des Glasfaserbootes MAMBO.

Wir haben ein Boot in 3D gedruckt, um jedem die Chance zu geben, das Meer individuell zu erleben. Moi erweitert die Designmöglichkeiten, indem es ein einzigartiges Boot nach den Wünschen des Besitzers kreiert.

Gabriele Natale, CEO und Mitgründer von Moi Composites