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Zwischenbericht 1. Halbjahr 2009

Augsburg, 4. August 2009

4. August 2009


  • Auftragseingang in H1/09 von Rezession belastet (-36,6 Prozent), positive Tendenz im Q2/2009 (+18,5 Prozent zum Q1/2009) 
  • Auftragsbestand gegenüber Q1/09 von 539,7 Mio. EUR auf 578,5 Mio. EUR gestiegen 
  • Betriebsergebnis EBIT (-22,9 Mio. EUR) durch außerordentliche Restrukturierungskosten (13 Mio. EUR) belastet

 

Die Auftragseingänge des KUKA Konzerns blieben in der 1. Jahreshälfte 2009 mit 466,9 Mio. EUR um 36,6 Prozent deutlich unter dem Vorjahreswert (1. Halbjahr 2008: 736,5 Mio. EUR) zurück. Der KUKA Geschäftsbereich Robotics verbuchte im 1. Halbjahr 2009 Neuaufträge im Volumen von 156,6 Mio. EUR (1. Halbjahr 2008: 244,0 Mio. EUR); dies entspricht einem Rückgang von 35,8 Prozent und ist vor allem im Bereich Automotive (-45,7 Prozent) entstanden. Im Geschäftsbereich Systems fielen die Auftragseingänge um 37,3 Prozent auf 322,5 Mio. EUR gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert (1. Halbjahr 2008: 514,0 Mio. EUR). Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den aktuellen Zahlen des Verbandes des Deutschen Maschinen- und Anlagenbaus (VDMA) wider, die jedoch einen noch höheren Rückgang verzeichneten. Der Auftragseingang des deutschen Maschinenbaus ging von Januar bis Juni 2009 gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr um 46 Prozent zurück; der Fachzweig Robotik und Automation sogar um 53 Prozent. 

Die Auftragseingänge im 2. Quartal 2009 gingen im KUKA Konzern gegenüber dem Vorjahr (2. Quartal 2008: 332,2 Mio. EUR) um 23,8 Prozent auf 253,2 Mio. EUR zurück. Verglichen zum 1. Quartal 2009 bedeutet dies eine Verbesserung von 18,5 Prozent bzw. um 39,5 Mio. EUR. Robotics musste dabei einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr (2. Quartal 2008: 127,2 Mio. EUR) von 47,7 Prozent hinnehmen. Die Ordervolumina bei Systems gingen auf Grund des Gewinns einiger größerer Aufträge im Bereich Automotive im 2. Quartal 2009 nur um 9,9 Prozent zurück. 

Im 2. Quartal 2009 überstiegen die Auftragseingänge, insbesondere bei Systems, die Umsatzerlöse. Dies führte - trotz schwacher US- und Weltkonjunktur - zu einem Anstieg des Auftragsbestandes. Gegenüber dem Stichtag des Vorquartals (31.03.2009: 539,7 Mio. EUR) erhöhte sich der Bestand an Aufträgen auf Konzernebene um 7,2 Prozent bzw. 38,8 Mio. EUR. Die so genannte Book-to-Bill-Ratio (Verhältnis von Auftragseingang/Umsatz) lag bei 1,2 und hat sich somit verbessert. 

Zum Ende des 1. Halbjahres 2009 lag der Auftragsbestand des KUKA Konzerns bei 578,5 Mio. EUR. Dies entspricht einem Rückgang gegenüber dem Stichtag des Vorjahres (30.06.2008: 682,8 Mio. EUR) von 15,3 Prozent. Während sich der Auftragsbestand gegenüber dem Stichtag des Vorjahres bei Robotics um 32,9 Prozent reduzierte, ging dieser bei Systems auf Grund des deutlich höheren Auftragseingangs nur um 11,7 Prozent zurück. Der Konzern verfügt somit über eine rechnerische Auftragsreichweite von 5,3 Monaten (1. Halbjahr 2008: 6,1 Monate). Im Geschäftsbereich Robotics lag die rechnerische Reichweite des Auftragsbestands zum 30.06.2009 bei 2,1 Monaten und im Geschäftsbereich Systems bei 7,0 Monaten. 

Die Umsatzerlöse unterschritten mit 437,7 Mio. EUR den Vergleichswert der ersten sechs Monate des Vorjahres (1. Halbjahr 2008: 580,9 Mio. EUR) um 24,7 Prozent. In beiden Geschäftsbereichen Robotics und Systems sanken die Umsatzerlöse gegenüber Vorjahr nahezu im selben Umfang. Bei Robotics gingen die Umsatzerlöse um 24,7 Prozent auf 169,0 Mio. EUR (1. Halbjahr 2008: 224,3 Mio. EUR) zurück; Systems verzeichnete einen Rückgang um 25,7 Prozent auf 282,8 Mio. EUR (1. Halbjahr 2008: 380,6 Mio. EUR). 

Die Umsatzerlöse des KUKA Konzerns blieben im 2. Quartal 2009 mit 210,7 Mio. EUR um 29,9 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert (2. Quartal 2008: 300,7 Mio. EUR) zurück. Während Robotics einen Rückgang von 32,2 Prozent auf 72,4 Mio. EUR (2. Quartal 2008: 106,8 Mio. EUR) verzeichnete, lagen die Umsatzerlöse bei Systems mit 144,1 Mio. EUR um 29,9 Prozent niedriger (2. Quartal 2008: 205,7 Mio. EUR).

Das Betriebsergebnis (EBIT) wurde im Zusammenhang mit dem schwierigen Marktumfeld im 2. Quartal 2009 durch rückläufige Umsatzerlöse um rund 4 Mio. EUR und durch außerordentliche Rückstellungen für Restrukturierungen ausländischer Tochtergesellschaften mit rund 13 Mio. EUR belastet. Auf Grund dessen lag das Betriebsergebnis (EBIT) im 1. Halbjahr 2009 mit -22,9 Mio. EUR deutlich unter dem hohen Vorjahreswert (1. Halbjahr 2008: 32,0 Mio. EUR). Das bereinigte Betriebsergebnis (EBIT) im 1. Halbjahr 2009 ohne Berücksichtigung außerordentlicher Restrukturierungskosten erreichte demnach rund -10 Mio. EUR. Während im 1. Halbjahr der Geschäftsbereich Robotics ein leicht negatives Betriebsergebnis (EBIT) von -2,0 Mio. EUR erwirtschaftete, war das Betriebsergebnis des Geschäftsbereichs Systems (-15,4 Mio. EUR) auch durch die außerordentlichen Rückstellungen für Restrukturierungen im Ausland deutlich negativ beeinflusst.

Im 2. Quartal 2009 konnte der Geschäftsbereich Robotics das Ergebnis des 1. Quartals nicht halten und erreichte infolge deutlich rückläufiger Umsatzerlöse und einer geringeren Kapazitätsauslastung ein Betriebsergebnis (EBIT) von -6,2 Mio. EUR. Systems erwirtschaftete ein Quartalsergebnis von -14,3 Mio. EUR, das ohne die außerordentlichen Rückstellungen leicht negativ ausfiel (-1,3 Mio. EUR). Der Gesamtkonzern (inkl. der sonstigen Gesellschaften) wies im abgelaufenen 2. Quartal 2009 ein Betriebsergebnis (EBIT) von -23,1 Mio. EUR aus. 

Der Vorstand der KUKA AG hat auf die sich abzeichnende Verschlechterung der Geschäftslage frühzeitig reagiert und bereits im 4. Quartal 2008 ein mehrstufiges Programm zur Senkung der Personal- und Sachkosten mit einem Gesamtumfang von mittlerweile 70 Mio. EUR im Unternehmen initiiert. Folgende Einzelmaßnahmen betreffen das Jahr 2009: 

Stufe 1 mit einem Umfang von rund 40 Mio. EUR

  • Reduktion Überstunden und Urlaub (in Umsetzung) 
  • Abbau von Leiharbeitskräften (in Umsetzung) 
  • Restrukturierungsmaßnahmen im Ausland (in Umsetzung
  • Kostenreduktion im Einkauf (in Umsetzung) 
  • Einsparungen durch verstärkte Shared-Service-Aktivitäten im Rahmen des integrierten Geschäftsmodells (in Umsetzung) 
  • Optimierung von Marketingkosten (in Umsetzung)
  • Reduktion von Beraterkosten (in Umsetzung)

Stufe 2 mit einem Umfang von mehr als 30 Mio. EUR:

  • Kurzarbeit (in Umsetzung) 
  • Gehaltskürzungen (in Umsetzung bei den außertariflichen Mitarbeitern)
  • Streichung von Bonuszahlungen (in Umsetzung) 
  • Verzögerte Auszahlung von Tariferhöhungen (in Umsetzung)
  • Streichung von tariflichen Einmalzahlungen (in Umsetzung)
  • Verzögerte Auszahlung des Urlaubsgelds (in Umsetzung) 
  • Überprüfung des Weihnachtsgelds (in Vorbereitung)

 
Per 30.06.2009 konnten bereits Einsparungen im Wesentlichen aus der ersten Stufe des Kostensenkungsprogramms in Höhe von rund 23 Mio. EUR erzielt werden. Der Großteil der zu erwartenden Einsparungen ist jedoch in der 2. Jahreshälfte 2009 zu erwarten, da etliche Maßnahmen erst im Laufe des 1. Halbjahres 2009 begonnen haben. 

Neben den bereits getroffenen Maßnahmen im Rahmen des mehrstufigen Programms zur Kostenreduzierung wird KUKA sich für die Jahre 2010 bis 2012 nachhaltig aufstellen. Strukturen, Prozesse, Kapazitäten und Produkte müssen an die dramatisch veränderten Rahmenbedingungen und an die neuen Märkte angepasst werden. Es wird ein systematischer Transformationsprozess eingeleitet, der dann auch mit einem Abbau von Arbeitsplätzen einhergehen wird. Dieser Prozess soll vor allem mit sozialverträglichen Lösungen umgesetzt werden.

Ausblick

Für das Gesamtjahr 2009 erwartet KUKA vor außerordentlichen Restrukturierungsaufwendungen ein ausgeglichenes Betriebsergebnis (EBIT) und einen ausgeglichenen Free Cashflow. Unter Berücksichtigung der außerordentlichen Restrukturierungsaufwendungen geht KUKA allerdings von einem deutlich negativen Betriebsergebnis (EBIT) aus.