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Zwischenbericht zum 30. September 2009

Die Auftragslage des KUKA Konzerns hat sich angesichts der Wirtschaftskrise im 3. Quartal 2009 nicht wesentlich verändert

3. November 2009


  • Rückgang Auftragseingang in den ersten neun Monaten 2009 stabilisiert (gegenüber Vorjahr -35 Prozent)
  • Auftragsbestand verbleibt mit 565 Mio. EUR auf hohem Niveau
  • Operatives Betriebsergebnis (EBIT) bei -28 Mio. EUR; bereinigt um Sondereffekte (17,4 Mio. EUR) bei -10,6 Mio. EUR
  • Guidance für 2009 angepasst

Die Auftragslage des KUKA Konzerns hat sich angesichts der Wirtschaftskrise im 3. Quartal 2009 nicht wesentlich verändert. Die Auftragseingänge lagen in den ersten drei Quartalen 2009 mit 673,8 Mio. EUR deutlich unter dem vergleichbaren Vorjahreswert (1.028,6 Mio. EUR). Dieser Rückgang in den ersten neun Monaten (-34,5 Prozent) hat sich gegenüber dem Halbjahresvergleich (-36,6 Prozent) nur leicht verbessert. Der Geschäftsbereich Robotics verbuchte dabei Neuaufträge im Volumen von 227,1 Mio. EUR (Vorjahr: 375,2 Mio. EUR), ein Minus von 39,5 Prozent. Dies ist im Wesentlichen auf den von dem Nachfrageeinbruch besonders betroffenen Bereich Automotive (-54,4 Prozent) zurückzuführen. Der Geschäftsbereich Systems musste vor allem im Europageschäft (ohne Deutschland) und in Nordamerika Einbußen hinnehmen. Insgesamt verzeichnete der Geschäftsbereich in den ersten neun Monaten 2009 Auftragseingänge in Höhe von 468,8 Mio. EUR. Dies war gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum ein Rückgang von 31,6 Prozent. KUKA schließt damit deutlich besser als die Unternehmen des Verbands des Deutschen Maschinen- und Anlagenbaus (VDMA) ab, deren Auftragseingänge in den ersten neun Monaten um 44 Prozent unter den Zahlen des Vorjahres lagen.

Im 3. Quartal 2009 betrug der Auftragseingang des Konzerns 206,9 Mio. EUR und lag damit um 29,2 Prozent unter dem Vorjahresquartal (292,1 Mio. EUR). Der Geschäftsbereich Robotics verzeichnete insgesamt einen Rückgang der Ordervolumina in Höhe von 46,3 Prozent auf 70,5 Mio. EUR. Während die Monate Juli und August noch sehr zurückhaltend verliefen, zog das Geschäft im September wieder an. Der Geschäftsbereich Systems verzeichnete lediglich einen Rückgang der Auftragseingänge um 14,6 Prozent auf 146,3 Mio. EUR auf Grund eines größeren Auftrags aus Russland. 

Die Umsatzerlöse haben in den ersten drei Quartalen 2009 mit 655,4 Mio. EUR den Vergleichswert des Vorjahres (924,0 Mio. EUR) um 29,1 Prozent unterschritten. Robotics verzeichnete einen Rückgang der Umsatzerlöse von -29,2 Prozent auf 244,0 Mio. EUR und Systems von -29,4 Prozent auf 434,4 Mio. EUR. Die Book-to-Bill-Ratio (Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz) betrug im KUKA Konzern 1,03.

Im 3. Quartal 2009 unterschritten die Umsatzerlöse des Konzerns mit 217,7 Mio. EUR den Vergleichswert des Vorjahres (343,1 Mio. EUR) um 36,5 Prozent. Dabei lagen die Rückgänge bei Robotics und Systems mit -37,8 Prozent bzw. -35,5 Prozent gegenüber Vorjahr in ähnlicher Größenordnung.

Der Auftragsbestand betrug am 30. September 564,9 Mio. EUR und lag um 13,6 Mio. EUR bzw. 2,4 Prozent leicht unter dem Stichtag zum Ende des 1. Halbjahres 2009 (578,5 Mio. EUR). Gegenüber dem Vorjahresstichtag (656,2 Mio. EUR) verursachten die geringeren Auftragseingänge jedoch einen deutlichen Rückgang um 91,3 Mio. EUR bzw. 13,9 Prozent. Während der Auftragsbestand bei Robotics um 40,7 Prozent sank, fiel der Rückgang bei Systems auf Grund der höheren Auftragsreichweite und der im 2. und 3. Quartal 2009 erhaltenen Großaufträge mit 7,0 Prozent wesentlich geringer aus. Der Konzern verfügt derzeit über eine rechnerische Auftragsreichweite von 5,2 Monaten (30. September 2008: 5,9 Monate). Der Geschäftsbereich Systems kommt dabei auf eine rechnerische Reichweite von 6,9 Monaten. 

Deutliche Umsatzrückgänge, eine geringere Kapazitätsauslastung und Sondereffekte einschließlich außerordentlicher Rückstellungen für die Restrukturierung ausländischer Tochtergesellschaften (i.W. im zweiten Quartal 2009) belasteten das Betriebsergebnis (EBIT) des Konzerns. Nach einem EBIT von 52,0 Mio. EUR (EBIT-Marge: 5,6 Prozent) in den ersten drei Quartalen des Vorjahres, wurde in diesem Jahr ein negatives Betriebsergebnis in Höhe von -28,0 Mio. EUR (EBIT-Marge: -4,3 Prozent) erreicht. Hiervon entfielen -6,5 Mio. EUR (Vorjahr: 30,0 Mio. EUR) auf den Geschäftsbereich Robotics, der damit eine EBIT-Marge von -2,7 Prozent erreichte. Der Geschäftsbereich Systems wies ein Ergebnis von -15,1 Mio. EUR aus (Vorjahr: 31,8 Mio. EUR); die EBIT-Marge lag bei -3,5 Prozent. Die Aufwendungen aus den Sondereffekten betrugen 17,4 Mio. EUR.

Im 3. Quartal 2009 erzielte der KUKA Konzern ein EBIT von -5,1 Mio. EUR nach 20,0 Mio. EUR im 3. Quartal 2008; entsprechend lag die EBIT-Marge bei -2,3 Prozent bzw. 5,8 Prozent. Dieses negative Ergebnis stammt im Wesentlichen aus dem Geschäftsbereich Robotics (-4,5 Mio. EUR), während Systems im abgelaufenen Quartal ein leicht positives Ergebnis in Höhe von 0,3 Mio. EUR erwirtschaftete. 

Der KUKA Konzern hat auf Grund der Wirtschaftskrise und der daraus resultierenden Investitionszurückhaltung der Unternehmen für 2009 ein Kostensenkungsprogramm in einem Umfang von mehr als 70 Mio. EUR aufgelegt. Dabei entfallen rund 40 Mio. EUR auf Einsparungen bei Sachkosten und rund 30 Mio. EUR bei Personalkosten. Im Rahmen dieses Kostensenkungsprogramms konnten zum 30. September 2009 Einsparungen von rund 45 Mio. EUR (1. Halbjahr 2009: 23 Mio. EUR) realisiert werden. Das Kostensenkungsprogramm wird gezielt weiterentwickelt, um die Kostenstrukturen weiter zu flexibilisieren und das Produktportfolio wettbewerbsfähiger aufzustellen.

Ausblick

Für das gesamte Geschäftsjahr 2009 erwartet KUKA nunmehr vor außerordentlichen Restrukturierungsaufwendungen ein Betriebsergebnis (EBIT) von -10 Mio. EUR bis -15 Mio. EUR. Hinsichtlich der anfallenden Restrukturierungsaufwendungen erwartet KUKA für das Gesamtjahr 2009 aus heutiger Sicht Belastungen in Höhe von mindestens 25 Mio. EUR, wovon 17,4 Mio. EUR im Ergebnis der ersten neun Monate 2009 bereits enthalten sind. Das laufende Kostensenkungsprogramm erzielt zwar weiter Fortschritte im geplanten Umfang, jedoch wird der operative Verlust der ersten neun Monate (EBIT in Höhe von -10,6 Mio. EUR) in den verbleibenden drei Monaten des Geschäftsjahres nicht kompensiert.

Der freie Cashflow für das Gesamtjahr 2009 wird in einer Größenordnung von -40 Mio. EUR bis -50 Mio. EUR erwartet. Vor allem die erheblichen Rückgänge bei den Lieferantenverbindlichkeiten im laufenden Geschäftsjahr (Rückgang um 73,4 Mio. EUR per 30. September 2009 bei einem sehr hohen Bestand an Lieferantenverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2008 von 149,1 Mio. EUR) sind hierfür mit verantwortlich.

Die weitere Ergebnisentwicklung im 4. Quartal bleibt mit Risiken behaftet. Abhängig von möglichen weiteren Entscheidungen zur Anpassung der Kostenstruktur des Konzerns können sich vor allem die Restrukturierungsaufwendungen noch erkennbar erhöhen.