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Im Kreislauf der Nachhaltigkeit
Wochenlange Waldbrände, Hitzewellen gefolgt von Unwettern und verheerende Überschwemmungen: Das Jahr 2023 war weltweit geprägt von Umwelt- und Klimakatastrophen. Klar ist: Wir müssen gegensteuern. Denn gerade als Unternehmen tragen wir gesellschaftliche Verantwortung.
Lesezeit: 5 Min.
Das Bewusstsein von Gesellschaft und Wirtschaft, dass nachhaltige Werte über unser Handeln entscheiden müssen, wird unter dem Begriff Neo-Ökologie zusammengefasst. Maßgeblich geprägt wurde dieser vom Zukunftsinstitut. Er wird „gekennzeichnet von einem wachsenden Umwelt- und Verantwortungsbewusstsein der Menschen. Er steht auf den Säulen von Ökonomie, Ökologie und Ethik.“ Neu ist dabei, dass es nicht nur um Verzicht geht. Vielmehr geht es um eine neue Art des Verbrauchs: weg vom Einwegkonsum hin zu einem intelligent-nachhaltigen Umgang mit Ressourcen.
KUKA ist sich als global agierendes Unternehmen im Bereich Zukunftstechnologien seiner Verantwortung auch in Bezug auf Neo-Ökologie bewusst. „Nachhaltiger zu agieren, ist sicher nicht immer einfach – vor allem als Unternehmen. Aber wenn wir uns dieser Themen annehmen, können wir entscheidende Wettbewerbsvorteile erzielen“, beschreibt Kerstin Heinrich, Head of Corporate Sustainability, die Situation. „Zum einen tragen wir als Unternehmen natürlich eine große gesellschaftliche und ökologische Verantwortung, derer wir uns bewusst sind. Zum anderen trägt nachhaltiges Wirtschaften zunehmend zum Unternehmenserfolg bei.“
Wertegewinn durch Langlebigkeit
Nach aktuellen Zahlen der International Federation of Robotics (IFR) sind weltweit knapp vier Millionen Industrieroboter installiert. Allein der Energieverbrauch dieser Roboter ist über die Lebensdauer enorm hoch. In Summe verursachen sie mehrere Milliarden Tonnen CO2-Emissionen. Genau hier haben wir einen Hebel, um unseren Beitrag zur Klimaerwärmung zu reduzieren und Kunden dabei zu helfen, ihre Klimaziele standortbezogen zu erreichen.
Darüber hinaus müssen wir uns auch die Frage stellen, was mit Robotern passiert, wenn sie das Ende ihres Lebenszyklus erreicht haben: KUKA bietet hier mehrere Wege an. Einer davon ist, dass Kunden ihre Roboter zurückgeben und KUKA sich um das Recycling oder die Wiederaufbereitung kümmert. Roboter neuerer Generationen werden in Augsburg und Roboter älterer Generationen in Ungarn für neue Einsätze fit gemacht.
Das schont den Geldbeutel und wertvolle Ressourcen. Doch nicht nur die reine Wiederverwendung ist im Trend, wie Karoline Strobl, Director Parts, Repair & Used, beschreibt: „Was wir bei der Nachfrage nach gebrauchten Robotern neu beobachten: Produzenten, die ihre Produktion möglichst nachhaltig gestalten wollen, setzen gerne auf Secondhand-Maschinen mit einem geringeren CO2-Footprint. Unsere Kunden werden definitiv sensibler, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht. Der Bedarf an gebrauchten Teilen wird zunehmen und das Thema Kreislaufwirtschaft immer wichtiger.“
Im Kreislauf mit KUKA | CIRCLE
Kreislaufwirtschaft, oder Circular Economy, ist eines der vielversprechendsten Wirtschaftsmodelle, wenn es um den smarten Konsum geht. Ressourcen werden dabei geschont und Abfall vermieden. Und weil der Markt für gebrauchte Roboter riesig ist, hat sich das Innovationsteam KUKA | Circle mit der Frage befasst: Wie können wir ein nachhaltiges Geschäftsmodell auf Basis von gebrauchten Robotern aufbauen?
Die Lösung: eine Plattform unter dem Dach von KUKA, auf der Kunden gebrauchte Roboter kaufen und verkaufen können. KUKA | Circle bietet unseren Kunden nicht nur eine Plattform für den An- und Verkauf von gebrauchten Robotern, sondern auch zusätzliche KUKA Serviceprodukte, um ihre Geschäftsanforderungen zu unterstützen und die Chancen auf ein zweites Leben für gebrauchte Roboter zu erhöhen. Simpel, schnell und smart. Auch in China, dem größten und am schnellsten wachsenden Robotermarkt weltweit, gibt es bereits die Möglichkeit, gebrauchte Roboter von KUKA zu kaufen.
Passend zum Thema nutzen wir das Wissen rund um die Circular Economy, das sich anlässlich der gleichnamigen Innovation Challenge 2022 im Unternehmen angesammelt hat. So ist in Zusammenarbeit von KUKA und Swisslog ein konzernweites Trainingsmodul auf unserer internen Lernplattform LMS entstanden. Indem wir uns stetig weiterbilden, werden wir auch in Zukunft unserer Corporate Social Responsibility (CSR) gerecht.
Speichern als Schlüssel
Den Verbrauch von Ressourcen zu schonen ist nicht die einzige Hürde für Unternehmen. Auch das EU-Ziel, Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken, stellt produzierende Unternehmen vor enorme Herausforderungen. Dekarbonisierung ist der Prozess, der dazu führen soll, dass wir schließlich CO2-neutral werden. Doch wie ist das realisierbar? Ein wichtiger Punkt ist die Reduzierung des Energieverbrauchs. Denn die sauberste und günstigste Energie ist die, die gar nicht erst verbraucht wird.
Unverzichtbar ist auch die zunehmende Nutzung regenerativer Energie. Diese steht jedoch dann am meisten zur Verfügung, wenn der Wind weht oder die Sonne scheint – und nicht unbedingt dann, wenn der Verbrauch am höchsten ist. Für den Ausgleich ist die Nutzung von Energiespeichern erforderlich. Batterien als Speicher stellen daher eine Schlüsseltechnologie für die Dekarbonisierung dar. Seit vielen Jahren fertigt und liefert KUKA automatisierte Montage-Linien für Batterien und befasst sich auch mit benachbarten Bereichen wie Brennstoffzellen oder Recycling. Mit dieser Erfahrung begleitet und unterstützt KUKA Systems Unternehmen auch in anderen Bereichen auf dem Weg zur Dekarbonisierung.
Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette
Unternehmen achten zunehmend darauf, dass CO2-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette reduziert werden. Dabei geht es in erster Linie um den Energieverbrauch unserer Produkte, aber auch verstärkt darum, wie und unter welchen Bedingungen unsere Produkte hergestellt wurden. Ein Eindruck, den auch Kerstin Heinrich teilt: „Unsere Kunden fragen vermehrt nach unseren Lieferketten und dem CO2-Fußabdruck unserer Produkte. Das nimmt bereits jetzt zu, und diese Entwicklung wird sich fortsetzen.“
Swisslog setzt hier auf IntegrityNext, eine Online-Nachhaltigkeitsplattform, um das Einhalten von ESG- (Environmental, Social and Governance) und Nachhaltigkeitszielen in das Lieferanten- und Risikomanagement in der Lieferkette zu implementieren. Zudem ist das Ziel, sich stärker auf Schlüssellieferanten hinsichtlich der Ausgaben und des Risikos zu konzentrieren und rechtzeitig Maßnahmen einzuleiten, sollten sich die gesetzlichen Anforderungen ändern.
Blick auf das Wesentliche
Um Verbesserungspotenziale, aber auch Risiken zu identifizieren, ist es entscheidend, seine Wertschöpfungskette zu kennen. Deshalb hat KUKA in einer Wesentlichkeitsanalyse die wichtigsten ESG-Themen identifiziert, die erhebliche Auswirkungen auf Umwelt (Environmental), Mensch (Social) und das Unternehmen (Governance) über unsere gesamte Wertschöpfungskette haben.
Bei der Wesentlichkeitsanalyse ist KUKA nach den Vorgaben der neuen EU-Richtlinie, der Corporate Sustainability Reporting Directive und den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) vorgegangen. Bei der Analyse wurden die im Standard vorgegebenen ESG-Themen anhand zweier Perspektiven betrachtet und bewertet: die Inside-out-Perspektive, die Auswirkungen der Geschäftstätigkeit des Unternehmens auf Nachhaltigkeitsthemen betrachtet, und die Outside-in-Perspektive, die Auswirkungen der Umwelt und der Gesellschaft auf das Unternehmen bezeichnet, die für den Geschäftsverlauf oder das Geschäftsergebnis relevant sind.
Die vorläufigen Ergebnisse umfassen folgende ESG-Themen:
• Klimawandel
• Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft
• eigene Belegschaft
• Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette
• Unternehmenspolitik
• Kunden und Endnutzer
Darüber werden wir in Zukunft gemäß den Vorgaben aus dem ESRS-Standard umfassend und konzernweit berichten müssen. Zu jedem identifizierten ESG-Thema werden Strategie, Ziele, Maßnahmen und Verfahren erarbeitet. Zudem werden wir ein Berichtssystem aufbauen, um die Kennzahlen weltweit zu erfassen. Denn wir können nur verbessern, was auch transparent und messbar ist. Wir haben es in der Hand.
Wie kann KUKA zur Kreislaufwirtschaft beitragen? Katrin Schmidt und ihr Team haben die Antwort: Roboter für einen zweiten und dritten Lebenszyklus nutzen und Komponenten weiter verwenden. Die Vorteil